In meiner Apotheke sprechen mich immer wieder Kunden an, die nach dem Genuß von bestimmten Rotweinsorten oder gereiftem Käse allergieartige Symptome entwickeln. Teilweise sind die Symptome mit pochenden Kopfschmerzen oder starken Magen-Darm-Beschwerden assoziiert.
Diese Menschen leiden oft an einer sogenannten Histaminintoleranz. Histamin ist ein Signalstoff, der in unserem Körper unter anderem die Immunabwehr steuert. Histamin ist allerdings maßgeblich bei allergischen Reaktionen beteiligt und verursacht die typischen Symptome, wie Juckreiz, Nesselsucht, Schwindel, Übelkeit oder Asthma.
Histamin oder das mit ihm verwandte Tyramin wird nicht nur in unserem Organismus gebildet, sondern auch teilweise mit der Nahrung aufgenommen. Leber, zum Beispiel, enthält von Natur aus recht viel gespeichertes Histamin. Hauptsächlich entstehen diese Verbindungen aber beim Reifen von Lebensmitteln. Hierzu gehören Rotweine und Champagner, bestimmte Käsesorten, wie Roquefort oder Camembert, Makrelen und Thunfisch, oder auch reife Bananen, Kiwi oder Erbeeren.
Biologisch gereiften Rotweinen werden Milchsäurebakterien beigemischt, um die enthaltene Säure abzubauen. Im Zuge dieses Prozesses entsteht allerdings auch das Histamin und histamin-ähnliche Substanzen. Dieselben Bakterien sind auch bei der Käsereifung aktiv. Daher verwundert es nicht, wenn gereifte Käsesorten für manche Menschen unverträglich sind. Genauso können sich diese Problemstoffe binnen 2 Tagen in Makrelen oder Thunfisch bilden, sofern diese nicht konsequent gekühlt werden. Erbeeren oder Kiwi selbst enthalten kein Histamin, können aber unseren Körper dazu bringen, die eigenen Speicher zu entleeren.
Nun stellt sich jetzt die Frage, wie verbreitet diese Lebensmittelintoleranz eigentlich ist. Nun, man schätzt, dass etwa 3% aller Deutschen diese Intoleranz in sich tragen. Interessanterweise sind deutlich mehr Frauen betroffen als Männer. Zudem treten die Symptome oft erst nach dem 40. Lebensjahr auf. In der Wissenschaft wird hierbei ein Zusammenhang mit der Veränderung des Hormonhaushaltes der Frau diskutiert. Das späte Auftreten der Symptomatik ist für viele Betroffene besonders irritierend. Es ist schwer begreiflich, warum man einen schönen Rotwein, den man seit Jahren trinkt, auf einmal nicht mehr verträgt.
Wie kommt es denn nun zu der von mir beschriebenen Unverträglichkeit? Die Erklärung ist recht simpel: unser Körper schützt sich vor dem Histamin aus der Nahrung, indem er es im Darm mittels eines Enzyms abbaut. Enzyme sind kleine Werkzeuge, die der Körper für verschiedene Aufgaben benötigt. Wenn dieses Enzym nun nicht mehr in ausreichender Menge, oder gar fehlerhaft gebildet wird, gelangt das Histamin aus der Nahrung in unseren Körper und löst die von mir beschriebenen Symptome einer Allergie aus. Man spricht hier von einer sogenannten Pseudoallergie. Interessanterweise sind bei den Betroffenen die Symptome recht unterschiedlich ausgeprägt. Leiden die einen an starken Kopfschmerzen und Übelkeit, können bei anderen Hautausschläge oder Durchfälle im Vordergrund stehen. Das macht es daher auch so schwierig, die Unverträglichkeit einzugrenzen.
Was kann man als Betroffener nun tun? Zunächst einmal muss man die problematischen Lebensmittel meiden. Zudem gibt es Präparate, die das fehlende Enzym enthalten. Ich empfehle Ihnen in diesem Fall Daosin. Daosin wird aus Schweinenieren gewonnen und wirkt sehr zuverlässig, wenn man es vor dem Essen einnimmt. Sind die Symptome allerdings schon da, kann man sich in erster Linie mit Loratadinoder Cetirizin behelfen. Die Präparate sind ebenfalls in unserem Shop erhältlich und können problemlos eingenommen werden. Lediglich müde kann man von diesen Mitteln werden. Aber ganz ehrlich: wer die Symptome einer Histaminintoleranz schon mal erlitten hat, der stört sich an dieser Nebenwirkung nicht. Patienten über 65 Jahre müssen die Präparate allerdings mit besonderer Vorsicht einnehmen. Alle Medikamente, die müde machen, erhöhen auch die Sturzgefahr bei Senioren!
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