Alle freuen sich nach einem langen Winter wieder auf den Frühling. Mit dem Erwachen der Natur endlich wieder mehr draußen sein und wärmere Tage genießen. Wirklich alle? Mitnichten! Bereits zum Ende des Winters kann es bei Allergikern zu den ersten Heuschnupfensymptomen mit Schniefnase, juckenden Augen und weiteren Beschwerden wie Müdigkeit, Krankheitsgefühl bis hin zu asthmatischen Symptomen kommen. Für diese Menschen ist der Beginn der wärmeren Jahreszeiten mit Einschränkungen verbunden, die man mit der richtigen Behandlung zumindest erträglicher gestalten kann.
Was ist der Grund für den Heuschnupfen? Heuschnupfen ist eine allergische Reaktion des Körpers auf Pflanzenpollen, die in milden Wintern bereits im Januar entstehen und verteilt werden. Manche Personen sind auf verschiedene Pollenarten allergisch, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Jahr verteilt werden. Das hat zur Folge, dass die Beschwerden über längere Zeiträume andauern können. Hier finden Sie einen Link zur aktuellen Pollenflugvorhersage.
Was passiert nun beim Heuschnupfen in unserem Körper genau? Unser Körper erkennt alle Fremdstoffe und versucht diese über das Immunsystem zu eliminieren. Dazu kommunizieren verschiedenste Abwehrzellen miteinander. Das System ist normalerweise fein abgestimmt. Es arbeitet permanent und wir merken davon eigentlich nichts. Es gibt jetzt allerdings natürliche Eiweißstoffe, die bei Allergikern dazu führen, dass das Immunsystem überreagiert. Hierzu gehören auch Pflanzenpollen. Pollen von Erle, Birke oder Beifuß gehören hier zu den häufigsten Auslösern. Die Folge ist dann eine sehr starke Freisetzung des Botenstoffes Histamin aus sogenannten Mastzellen.
Dieser Stoff ist nun für die typischen Symptome verantwortlich: – Nase: Juckreiz, häufiges Niesen, Fließschnupfen und verstopfte Nase – Augen: Juckreiz, gerötete Augen, brennendes Gefühl, geschwollene Augenlider – Begleitsymptome: allgemeine Abgeschlagenheit, Krankheitsgefühl, Kratzen im Hals – In schweren Fällen kann allergisches Asthma auftreten
Der Gang zum Arzt Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt die Untersuchung beim Arzt, wenn die Beschwerden länger als einen Monat anhalten. Der Arzt hat verschiedene Möglichkeiten, die Art der Allergene zu testen. Lesen Sie hier mehr zu: Pricktest, Bluttest, Test bei Kindern. Der Arzt wird bei der Untersuchung auch testen, ob der Patient auch an anderen Allergien leidet. Heuschnupfenähnliche Symptome können nämlich auch von Hausstaub (Milbenkot), Katzenhaaren, Schimmel oder Nahrungsmitteleiweißen ausgelöst werden.
Wenn man weiß, auf was man allergisch ist, dann kann man die grundlegenden 3 Säulen zur richtigen Behandlung von Heuschnupfen angehen.
Allergie vermeiden
Immuntherapie
Arzneimitteltherapie
Allergie vermeiden Am besten ist es natürlich, das Einatmen von Pollen zu vermeiden. Naheliegend ist es, nicht in einer Wiese zu liegen, wenn man auf Gräser allergisch ist. Aber das allein reicht nicht aus. Hier gebe ich Ihnen noch ein paar Tipps, wie Sie Pollen aus dem Weg gehen können:
Abends die Haare waschen Denken Sie daran, dass Sie mit Ihren Haaren den Tag über Pollen einfangen können, die Ihnen dann nachts beim Schlafen im wahrsten Sinne des Wortes um die Ohren fliegen.
Nase spülen Abends bzw. nach einem längerem Aufenthalt im Freien können Sie mit einer Nasendusche die in den oberen Atemwegen verbliebenen Pollen größtenteils auswaschen – so werden die Pollen nicht weiter eingeatmet und die Nasenschleimhaut wird gleichzeitig gepflegt.
Pollen in der Wäsche Auch in die Kleidung setzen sich Pollen rein. Also, diese nicht im Schlafzimmer lagern oder zum Trocknen im Freien aufhängen.
Richtig Lüften Lüften Sie morgens, wenn Sie in der Stadt wohnen. Lüften Sie abends, wenn Sie auf dem Land wohnen. Nur Stoßlüften und eventuell Pollenschutzgitter vor den Fenstern anbringen.
Pollen aus der Wohnung und dem Auto verbannen Auch in Polstern, Matratzen oder Teppichen können sich Pollen festsetzen. Deshalb in der Heuschnupfenzeit diese Pollenfänger vermeiden und regelmäßig nass wischen. Für Allergiker gibt es passendes Bettzeug, und für den Staubsauger können Sie spezielle Filteraufsätze kaufen, die die sehr feinen Pollen aus Teppichen oder Polstern filtern. In das Auto kann man passende Pollenfilter einbauen lassen.
Immuntherapie Immuntherapien werden vom Arzt durchgeführt. Gerade bei jüngeren Menschen schlagen diese Therapien gut an. Früher war die Immuntherapie sehr aufwendig und konnte nur in der Praxis durchgeführt werden. Das ist mittlerweile wesentlich einfacher. Hier finden Sie interessante Informationen zur Immuntherapie.
Arzneimitteltherapie In der Apotheke sind die meisten Medikamente, die bei Heuschnupfen gut helfen, rezeptfrei zu bekommen. Sie können zwischen lokal wirkenden Nasensprays und Augentropfen oder systemisch wirkenden Tabletten oder Tropfen auswählen.
Tabletten
Hier empfehle ich Ihnen die Wirkstoffe Cetirizin oder Loratadin. Beide Substanzen wirken sehr zuverlässig und müssen in der Regel nur einmal pro Tag eingenommen werden. Cetirizin wirkt etwas stärker als Loratadin, kann aber dafür auch eher müde machen. Dafür ist Cetirizin auch als Saft oder Tropfen für Kinder verfügbar. Cetirizin kann noch zusätzlich mit Pseudoephedrin kombiniert werden (Reactine duo), wenn die Symptome wie verstopfte oder juckende Nase, besonders quälend sind. Allerdings empfehle ich die Kombination nicht bei Menschen mit Herz- oder Blutdruckproblemen.
Nasensprays
Kortisonsprays mit Mometason oder Beclometason Diese Sprays entfalten die stärkste Wirkung, sind gut verträglich und können längerfristig angewendet werden. Allerdings setzt die volle Wirkung erst nach ein paar Tagen ein. Die Kortison-Sprays waren früher verschreibungspflichtig und wurden erst vor einigen Jahren rezeptfrei zugelassen. Mometason ist nur für Erwachsene ab 18 Jahren, Beclometason ab 12 Jahren zugelassen.
Akutsprays mit Azelastin oder Levocabastin Diese Sprays helfen sehr schnell und sind schon länger auf dem Markt. Azelastin kann ab 6 Jahren, Levocabastin bereits ab 1 Jahr gegeben werden.
Augentropfen
Hier stehen, oft in Kombination mit den Nasensprays ebenfalls Azelastin und Levocabastin zur Verfügung. Vorbeugend wirkt Cromoglicinsäure. Dieses Präparat muss aber bereits 2 Wochen vor der Heuschnupfensaison angewendet werden.
Mehr Infos erhalten Sie bei den Produktbeschreibungen, die ich zu den Produkten geschrieben habe.
Was können Sie sonst noch tun? Ihre Haut schützt Sie vor Keimen und Stoffen aller Art, die von außen auf Sie einwirken. Eine gut gepflegte Haut lässt weniger Krankheitserreger und auch weniger andere Stoffe, wie z. B. Pollen und andere Allergene durch. Dies wurde sogar in Studien nachgewiesen. Ich empfehle Ihnen daher, auch auf eine gute Hautpflege zu achten. Empfehlenswert sind die Produkte von Eubos. Genauso können Sie Ihrer Nase und Ihren Augen immer wieder Gutes tun, wenn Sie sie zwischendurch mit pflegenden und feuchtigkeitsspendenden Nasensprays und Augentropfen verwöhnen. Dadurch wird die Widerstandskraft erhöht und die Infektanfälligkeit und Allergendurchlässigkeit werden gesenkt. Hier sind die Präparate von Bepanthen mit Zusatz von Dexpanthenol oder Euphrasia-Augentropfen von Wala besonders zu empfehlen.
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